Vestre Jazzværk (D)
Gaswerk heißt auf Berlinerisch Jaswerk. Jazzværk bezieht sich sprachlich-humorvoll ebenfalls auf gasværk (in Anspielung auf Kopenhagens „Östliches Gaswerk“). Auf diese Weise gelangte die Band – in geografischer Umkehrung – 1977 zu ihrem Namen Vestre Jazzværk (Westliches Jazzwerk). Ihr unmittelbarer Vorläufer war die 1972 in Ribe gegründete Gruppe Storyville Stompers. Je nach Betrachtungsweise feiert also Vestre Jazzværk heuer sein 25jähriges bzw. 30jähriges Bandjubiläum. Damit gehört die Gruppe zu den ältesten dänischen Dixieland-Amateurformationen, wobei drei der sechs heutigen Bandmitglieder bereits vor mehr als einem Vierteljahrhundert in dieser Kapelle spielten.
Vestre Jazzværk ist stilistisch nicht festgelegt, sondern schöpft kreativ aus drei Quellen: dem klassischen Jazz, dem N.O. Revival Jazz und dem Swing. Ansonsten baut die Band auf die langjährigen Erfahrungen seiner Mitglieder und die daraus resultierende Sicherheit, Präzision und Routine. Mit offenkundiger Spielfreude und wohlklingenden Arrangements begeistert Vestre Jazzværk sowohl daheim als auch im – vornehmlich europäischen – Ausland ein ständig gewachsenes Publikum.
Ihren internationalen Durchbruch erlebte die Gruppe in 1982 beim französischen Dünkirchen-Festival, wo sie den 1. Preis sowohl für die Ensemble- als auch für die solistischen Leistungen ihrer Mitglieder errang. Als die Band 1986 zum ersten Mal am Internationalen Dixieland Festival in Dresden teilnahm (weitere Male 1990, 2001 und 2007), avancierte sie sofort zum Publikumsliebling unter den anwesenden 14 Bands aus elf Ländern. Einer der Höhepunkte im Bandleben war zweifelsohne die Verleihung der Ehrenbürgerschaft von New Orleans im Jahr 1989. Heute gehört Vestre Jazzværk, das von jeher großen Anklang beim deutschen Publikum fand, zu den viel gefragten Trad Jazz-Orchestern.